Am deutschen Markt für Gewerbeimmobilien haben Bürogebäude in den letzten Jahren eine dominante Stellung. Wie ein aktueller Bericht des Immobilienberaters Savills zeigt, setzt sich dieser Trend auch in diesem Jahr fort –
unzählige Megadeals
Einem aktuellen Marktbericht von Savills zufolge wechselten in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres Büroimmobilien im Wert von 16,7 Milliarden Euro den Eigentümer – 25 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Dabei sei ein besonders deutliches Wachstum in Berlin zu verzeichnen, wo sich das Volumen auf 3,4 Milliarden Euro mehr als verdoppelte. Der Hamburger Markt schrumpfte hingegen um fast die Hälfte.
Während die Top-Sieben-Städte insgesamt ein Plus von sieben Prozent vorweisen können, seien in ganz Deutschland etwa 41 Prozent des Gewerbetransaktionsvolumens in Büros geflossen, was in etwa dem Schnitt der letzten fünf Jahre entspreche.
Megadeals dominieren Büroinvestmentmarkt
Etwa die Hälfte des Transaktionsvolumens für Büroimmobilien entfalle im bisherigen Jahresverlauf auf Megadeals im Wert von mehr als 100 Millionen Euro, wie beispielsweise die Veräußerung des Axel-Springer-Mediencampus an den Norwegischen Staatsfonds.
“Da derzeit insbesondere in Frankfurt diverse großvolumige Bürotürme vermarktet werden, erwarten wir auch in den kommenden Monaten große Einzeltransaktionen“, sagt Marcus Lemli, CEO Germany und Head of Investment Europe bei Savills.
Darüber hinaus werde die Nachfrage am Büroinvestmentmarkt auch durch die in der Spitze ebenso wie in der Breite steigenden Mieten und schrumpfende Leerstände in den deutschen Top-Märkten angeheizt.
Anlagedruck verursacht Fokus auf Megadeals
Matthias Pink, Director und Head of Research bei Savills, sieht die Fokussierung der Investoren auf Megadeals als Symptom des hohen Anlagedrucks bei institutionellen Investoren: “Ein Erreichen der Anlageziele mittels kleinerer Objekte bringt deutlich aufwendigere und langwierige Prozesse mit sich.”
Der Markt für Büroinvestments werde von deutschen Käufern dominiert und von risikoscheuen Anlegern getrieben, wie Asset- und Fondsmanagern, die mit 29 Prozent des Transaktionsvolumens die stärkste Käufergruppe ausmachten.
Gefolgt werde diese, auf langfristige Einnahmen konzentrierte Gruppe, von offenen Spezialfonds (22 Prozent) und Immobilien-AGs und REITs (neun Prozent).